Im Jahr 2021 gibt es für Versicherer mehrere bedeutende Änderungen bei der Einhaltung der Versicherungsprämiensteuer (IPT) in ganz Europa. Dazu gehören ein neues Berichtssystem, eine Erhöhung der IPT und neue Ausnahmen. Um Versicherern zu helfen, diese Änderungen zu verstehen, werden wir in diesem Blog jede dieser Änderungen betrachten.
Spanien – IPT-Erhöhung
Die wahrscheinlich bedeutendste Änderung in diesem Jahr ist Erhöhung des spanischen IPT-Satzes von 6 % auf 8 %. Die Hauptgründe für den Anstieg sind, dass der Satz seit 1998 nicht mehr erhöht wurde und immer noch niedriger ist als der Satz anderer Länder, wie Frankreich, Italien, Deutschland oder Großbritannien. Obwohl die Erhöhung erwartet wurde, wurde sie erst ganz am Ende des Dezembers 2020 offiziell bekannt gegeben. Den Versicherern wurde eine gewisse Nachsicht eingeräumt: Sie haben zwei Monate Zeit, um Prämien einzureichen, die nicht von der Erhöhung betroffen sind und mit 6 % besteuert werden, die noch nicht erklärt wurden.
Portugal – Neue Stamp Duty Berichterstattung
Nach mehreren Verzögerungen, vor allem aufgrund der COVID-19-Pandemie im letzten Jahr, wurde das neue portugiesische Portal für die Meldung der Stempelsteuer endlich implementiert und die Versicherer könnten ihre erste Einreichung über dieses neue System im Februar 2021 vornehmen. Das Portal ermöglicht die manuelle Eingabe von Steuerinformationen, aber angesichts der Tatsache, dass die Steuerbehörden jetzt detaillierte Berichte und Informationen zu jeder Transaktion verlangen, ist der Upload der Steuerdatei die bessere Option. Aber die Herausforderungen an das Reporting sind für die Versicherungsbranche immer noch hoch. Die für die Deklaration der Stempelsteuer erforderlichen Informationen werden nicht immer bereitgestellt, wie wir bei der ersten Einreichung gesehen haben. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass alle Felder mit den richtigen Informationen ausgefüllt werden, um eine konforme Steueranmeldung zu gewährleisten. Versicherer sollten sich auch darüber im Klaren sein, dass detaillierte Steuererklärungen bei den Steuerbehörden in Zukunft wahrscheinlich beliebter werden.
Deutschland – Modernisierung von IPT
Deutschland hat im Dezember ein Gesetz zur Modernisierung der IPT verabschiedet. Sein Inhalt umfasst verschiedene Themen von Interesse. Diese reichen von der erwarteten verpflichtenden Online-Anmeldung im Jahr 2022 bis hin zu Klarstellungen zur Anwendung der IPT auf die Transportversicherung und zur IPT-Ausnahme für die Unfallversicherung. Die vielleicht wichtigste und herausforderndste Änderung sind die aktualisierten Regeln zur Belegenheit von Risiken. Dies wird zweifelsohne das ganze Jahr 2021 über ein Diskussionsthema sein.
Frankreich – Befreiung von der Kfz-Versicherung für Elektrofahrzeuge
Frankreich ist es gewohnt, auch Änderungen bei der Besteuerung von Versicherungen vorzunehmen. Aufgrund der COVID-19 hat der französische Gesetzgeber die Besteuerung von Versicherungsunternehmen mit der sogenannten “COVID-Steuer” in Höhe von 2,6 % für das Jahr 2020 erhöht, eine Steuer, die auch noch für 2021 gelten wird, allerdings mit einem niedrigeren Satz. Gleichzeitig hat Frankreich eine vorübergehende Steuerbefreiung für Kfz-Versicherungen im Zusammenhang mit Elektrofahrzeugen eingeführt. Diese gilt für Kfz-Versicherungen für Elektrofahrzeuge, die zwischen dem 1. Januar 2021 und dem 31. Dezember 2023 zugelassen werden.
Luxemburg – Angleichung der IPT-Anmeldungen an die VAT-Anmeldungen
Keine gute Nachricht für Versicherungsunternehmen: Luxemburg hat die Frist für die Einreichung der IPT auf 15 Tage nach Quartalsende vorverlegt. Auch die Online-Anmeldung ist nun Pflicht. Dieser Schritt zielt darauf ab, die internen Prozesse der Steuerbehörden zwischen Mehrwertsteuer und IPT zu rationalisieren. Dies wird den Druck auf Versicherungsunternehmen erhöhen, da sie weniger Zeit haben werden, ihren steuerlichen Verpflichtungen nachzukommen. Die lokalen Steuerbehörden haben die Gelegenheit des neuen Jahres genutzt, um eine IPT-Befreiung für Weltraumobjekte (Raumschiffe, Satelliten, etc.) einzuführen.
Dänemark – Hochwasserabgabe sinkt im Juli 2021 auf 40 DKK
Dänemark hebt sich wieder einmal von anderen EU-Ländern ab. Es hat eine Senkung des Steuersatzes auf Versicherungen angekündigt. Diesmal gilt sie für die Hochwasserabgabe. Der Satz beträgt derzeit 60 DKK pro Vertrag (und pro Jahr) und wird ab dem 1. Juli 2021 auf 40 DKK pro Vertrag gesenkt. Dies ist das dritte Mal in den letzten 10 Jahren, dass Dänemark eine Versicherungsabgabe reduziert hat. Vor der Senkung des Hochwasserabgabensatzes wurde die Stempelsteuer durch einen reduzierten IPT-Satz von 1,1 % ersetzt und die Steuer auf Sportbootversicherungen wurde von 1,34 % auf 1 % reduziert.
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