Japans Steuersystem

Japans Steuersystem

Seit der Einführung eines Systems mit mehreren Steuersätzen im Jahr 2019 läuft in Japan ein mehrjähriger Prozess zur Modernisierung des Verbrauchssteuersystems. Durch diese signifikante Veränderung möchte die japanische Regierung ein seit Jahren bestehendes Problem bei der Steuererhebung lösen.

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Japans Steuerreformen

Die jüngsten Steuerreformen in Japan wurden mit der Einführung eines Systems mit mehreren Steuersätzen zum 1. Oktober 2019 eingeleitet. Im Anschluss daran wurden Änderungen an der indirekten Steuer des Landes, der japanischen Verbrauchssteuer (JCT), durchgeführt. Um den systemischen Problemen, die durch die derzeitige Struktur des Hauptbuchsystems verursacht werden, entgegenzuwirken, wird ab dem 1. Oktober 2023 ein neues System – das sogenannte „Qualified Invoice System“, also ein System der qualifizierten Rechnung – eingeführt. Der wesentliche Unterschied zum derzeitigen System besteht darin, dass eine qualifizierte Rechnung eine Aufschlüsselung der für den jeweiligen Umsatz geltenden Steuersätze enthalten muss.

Schon kurz nach Ankündigung dieser Änderungen wurde im Juli mit der E-Invoice Promotion Association (EIPA) eine neue Organisation gegründet. Sie soll die Digitalisierung des gesamten Handelsverkehrs vorantreiben. Die EIPA machte sich die Möglichkeiten des neuen System mit qualifizierten Rechnungen zunutze und begann mit der Entwicklung einer Standardspezifikation für elektronische Rechnungen.

Seit Januar 2021 arbeitet die EIPA – mit Unterstützung der japanischen Regierung – gemeinsam mit dem OpenPEPPOL-Team daran, eine japanische Spezifikation zu entwickeln, die den regulatorischen Rahmenbedingungen und Geschäftsanforderungen des Landes gerecht wird. Im September 2021 erlangte Japan den Status einer PEPPOL Authority und will es Unternehmen nun ab Herbst 2022 ermöglichen, elektronische Rechnungen über PEPPOL auszustellen und zu empfangen.

Faktencheck zum japanischen Steuersystem

  • Mit dem neuen System können nur Personen, die für die Zahlung der japanischen Verbrauchssteuer registriert sind, qualifizierte Steuerrechnungen ausstellen. Auf der Käuferseite haben Steuerzahler nur dann Anspruch auf Vorsteuergutschrift, wenn eine qualifizierte Rechnung ausgestellt wurde.
  • Steuerzahler müssen sich bei Japans nationaler Steuerbehörde (National Tax Agency, NTA) registrieren, um qualifizierte Rechnungen ausstellen zu können. Die Registrierungsphase startete im Oktober 2021 und muss bis zum 31. März 2023 abgeschlossen werden.
  • Rechnungen müssen gemäß den Aufbewahrungsvorschriften nach italienischem Vorbild archiviert werden: Um die Vorschriften einzuhalten, müssen Steuerzahler ihre Rechnungen entweder mit einem Zeitstempel versehen oder einen Leitfaden zur Aufbewahrung und Verwaltung erstellen, in dem beschrieben wird, wie die Rechnungen archiviert werden und wie dies die geltenden Anforderungen erfüllt.
  • Rechnungen sollten so aufbewahrt werden, dass die Integrität, Echtheit und Verfügbarkeit während der Lagerzeit gewährleistet ist.
  • Die Speicherung im Ausland ist zulässig, sofern dabei die Anforderungen zur Speicherung nach japanischem Recht erfüllt werden.
  • Das Outsourcing der Rechnungsausstellung ist ohne Einschränkungen und Auflagen zulässig.

Einführungstermine der japanischen Vorschrift

  • 1. Oktober 2019 – Japan führt ein System mit mehreren Steuersätzen ein.
  • 14. September 2021 – Die japanische Digital Agency erhält den Status einer PEPPOL Authority.
  • 1. Oktober 2022 – Die EIPA möchte Unternehmen in Japan ermöglichen, elektronische Rechnungen über PEPPOL auszustellen und zu empfangen.
  • 31. März 2023 –Letztmöglicher Termin, um sich bei der NTA um eine Registrierung zur Ausstellung von qualifizierten Rechnungen zu bemühen.
  • 1. Oktober 2023 – Das System mit qualifizierten Rechnungen wird eingeführt.

Faktencheck zu Japans Verbrauchssteuer

Die im Januar 1989 eingeführte Verbrauchssteuer ist eine indirekte Steuer, die in Japan auf den Konsum von Waren und Dienstleistungen erhoben wird. In Japan gibt es nationale und regionale Abgaben und einen ermäßigten Verbrauchssteuersatz.

Die japanische Verbrauchssteuer entspricht der Mehrwertsteuer, die in der gesamten Europäischen Union erhoben wird.

Die Verbrauchssteuer in Japan wird erhoben, wenn ein Unternehmen Waren übergibt, Dienstleistungen erbringt oder Waren nach Japan importiert.

Eine Rückerstattung der Verbrauchssteuer in Japan ist für Unternehmen ohne steuerpflichtige Verkäufe im Land nicht möglich.

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